Es leben die Studenten
auf dem Haus


121 Episoden aus dem Alltag der fiktiven Studentenverbindung Libertitia!

von Carsten Kreklau

Festeinband (Hardcover), 14,8 cm x 21 cm, 316 Seiten
gebunden in Fadenheftung mit Kapitalband und Lesebändchen
ISBN 978-3-943953-09-1
Preis: EURO 19,90



Mit den Worten „Nur wenige hundert Meter vom Hauptgebäude der Hochschule entfernt weht vor einem repräsentativen Verbindungshaus eine Fahne mit einem altehrwürdigen Wappen unter dem ´Libertitia sei´s Panier!´ zu lesen ist“, führt uns Carsten Kreklau in die fiktive Welt der Studentenverbindung „Libertitia“ ein. Doch bereits nach kurzem Lesen wird uns klar, dass die Geschichten mit ihren verschiedenen Charakteren allerdings sehr eng an die Wirklichkeit angelehnt sind.

Wir werden bekannt mit „Alten Herren“, die sich um den Fortbestand der Verbindung sorgen und den Aktiven gerne mit Rat und Tat beiseite stehen, sowie dem Damenkränzchen, dessen Mitglieder aus den Ehefrauen der Erstgenannten besteht, die natürlich auch interessante Ideen für die Gestaltung des Verbindungslebens haben und diese entsprechend gerne vortragen.

Das Studentenleben auf dem Haus bestreiten aber die Aktiven, die jedes Semester neu aus ihrer Mitte das Präsidium mit dem Senior als Vorsitzenden wählen und bestrebt sind, nicht nur das Leben in ihrer traditionellen Verbindung zu regeln und zu diskutieren sondern sich auch mit einer sich stets verändernden Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Mit Liebe zum Detail und ohne Wertung bringt Carsten Kreklau seine kurzen Geschichten zu Papier, die den Leser teils nachdenklich stimmen oder ihm auch ein süffisantes Schmunzeln entlocken. Der Autor gewährt einen gelungenen Einblick in das Leben von Studentenverbindungen, ob sie nun konservativ oder progressiv, freidenkerisch oder christlich, oder aber nicht- oder pflichtschlagend sind.
… und er kann das auch!

Bevor Carsten Kreklau für den Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) geschäftsführend tätig wurde, war er bei den Turnerschaften Berlin (früher T! Ostland) und Merovingia Darmstadt im Coburger Convent (CC) aktiv und übernahm während und nach Beendigung des Studiums diverse Aufgaben für den CC. So war er unter anderem Mitglied des CC-Rates, CC-Amtsleiter und AHCC-Beauftragter und leitete in den Jahren 1977/78 den CC als Sprecher des Verbandes.

Das Buch ist nicht nur geschrieben für Korporierte sondern wendet sich an jeden, der einmal unverbindlich in die verbindungsstudentische Welt hineinschnuppern will.

Der Autor spendet sein Honorar für die „Ukraine-Hilfe“ für die Zivilbevölkerung der gemeinnützigen Hugo Auvera Stiftung.


Inhaltsverzeichnis

Inhalt "Es leben die Studenten"
AdH, Alumni, Autorität, Bizeps, Biermusik, CRM, Datenschutz, Diversität, Doppelleben, Einstellung, Erleichtert, Ewigkeit, Exklusivität, Fiktion, Flüchtling, Flugangst, Frauen, Freunde, Fusion I, Fusion II, Geistreich, Grenzerfahrungen, Jugend I, Jugend II, Kap Hoorn, Karriere, Kick, Kneipe I, Kneipe II, Konflikt, Konservativ, Korinthenka**er, Können, Körperhaltung, Kredit, Lebenslänglich, Leute, Mannschaft, Missverständnis, Napoleon, Narrativitis, Oberfläche, Organoleptik, Phantom I, Phantom II, Postfaktisch, Prioritäten, Rudelduzen, Scheidung, Schiffscomment, Schlitz, Selbstverständlich, SOP, Sprung, Stammtisch, Tafelrunde, Theoretiker, Tradition, Tugenden, Turnhalle, Unentbehrlich, Unsinn, Verantwortung, Verliebt, Verpasst, Vorurteil, Wasser, Weiterbildung, Werte, Würde, Zweitreiher, Anhang: Antworten zur Lernerfolgskontrolle des Bierseminars „Organoleptik“

Inhalt "Auf dem Haus"
Aktionstag, Aktivenfahrt, Archiv, Armutszeugnis, Besitz, Biernamen, Bundesschatzbriefe, Comment, Kommittent, Damenkränzchen, Dialektik, Digital, DNA, Egon, Ehre, Ehrenamt, Elite, Entscheidung, Esplendidos, Facelifting, Fax, Freibier, Freiheit, Glücks-Teilung, Idiotik, Ingredienzien, International, ISO 9000, Kneipredner, Kreuzfahrt, Lebensbund, Lieder, Maßgeschneidert, Misserfolg, Nachfolger, Netzwerker, Opfer, Orientierungslos, Semesterthema, Serendip, Slam, Sommersprossen, Spezialisten, Stehconvent, Sterne, Stress, Vaterland, Vorhaltemaß, Wandertag, Warum?, Über den Autor


Auszug

AdH

„Ich habe oft gedacht, wie schade es ist, dass all die vielen Erlebnisse und Eindrücke, Späße und Begebenheiten aus unserem Aktivenleben einfach so verloren gehen.“ Die in Hörweite versammelten älteren Bundesbrüder nickten zustimmend.

„Ja“, meinte sogleich Alter Herr Walter Huhn. „An manches erinnert man sich ja nur noch, wenn einem dabei etwas auf die Sprünge geholfen wird. Neulich habe ich ganz alte Exemplare der Libertitia-Post gefunden. Da fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Was wir damals so alles gemacht haben. Das war eine tolle Zeit.“

„Aber manches war auch ziemlicher Stress. Vor allem war das Geld immer so knapp.“ Auf der Stirn von Jobst Gorbski wurden tiefe Sorgenfalten sichtbar. „Wenn ich da mal eine Freundin zu irgendetwas einladen wollte, musste ich das finanztechnisch schon Wochen vorher einplanen.“

„Vor allem bei der Zahl deiner Freundinnen war das vermutlich ein Problem. Aber es gibt noch viel Schlimmeres“, erinnerte Alter Herr Fritz von Güllenbock. „Denkt nur, wie unser Bundesbruder Gunther Speer gemeinsam mit seinem Bruder bei einem Autounfall ums Leben kam. Das ist schon sehr lange her, kommt mir aber immer in den Sinn, wenn ich an ihrem Heimatort vorbeifahre.“

„Solche schrecklichen Ereignisse bleiben natürlich im Gedächtnis. Aber die ganze Fülle unseres Bundeslebens, die zieht doch Semester und Semester in zunehmender Geschwindigkeit an uns vorbei, und die Erinnerung wird immer schwieriger. Von der Weitergabe an die nächste Generation ganz zu schweigen.“

„Na, aber wir haben doch ein Archiv. Jobst, du bist doch unser Archivar und gibst dir damit so viel Mühe. Da geht doch bei deiner Akribie bestimmt nichts verloren“, war sich Walter Huhn sehr sicher.

„Und es gibt auch noch eine Fotosammlung“, triumphierte Fritz von Güllenbock. „Die habe ich neulich hier auf dem Verbindungshaus in einem Karton im Keller entdeckt. Ein ganz beeindruckender Haufen Bilder. Manches schon sehr verblasst, und leider fehlen oft die Jahreszahlen und Namen. Jobst, vermutlich hast du diesen Schatz noch gar nicht entdeckt.“

„Aber wer steigt schon in den Keller, um in Kisten oder Ordnern zu stöbern.“ Bis in den Keller war Walter Huhn bislang noch gar nicht auf dem Haus seiner Libertitia vorgedrungen. „Vielleicht ist das Archiv auch gar nicht im Keller. Vielleicht hat Jobst das Archiv zu Hause im Kleiderschrank.“

Aber Jobst Gorbski überhörte diese Stichelei. „Wir leben doch im Zeitalter des Teilens. Die Sharing Economy ist allerorten. Vielleicht sollten wir alle mal unsere Erinnerungen miteinander teilen. Dann fügt sich ein Puzzle-Stück zum anderen.“

„Aber wie denn? Wollen wir ‚Erinnerungsabende’ veranstalten und aus den guten alten Zeiten erzählen? Damit würden wir ja alle Vorurteile über die Alten bestätigen.“ Diese Perspektive grenzte für Walter Huhn ans Unerträgliche. „Lasst uns lieber mit den Aktiven sprechen, da haben wir mehr von.“

Jobst Gorbski setzte nach: „Ich habe eine Idee. Von unseren Kindern bekam ich ein Buch geschenkt mit dem Titel ‚Papa, erzähl mal!’. Das ist so eine Art strukturiertes Interview in Papierform. Zu allen möglichen Dingen wird man darin aufgefordert, seine Erinnerungen zusammenzufassen, damit die Kinder später wissen, wer ich war.“

„Aha, ein Vaterschafts-Buch!“ Walter Huhn war amüsiert. „Und, hast Du das alles ausgefüllt?“

„Nein, noch nicht. Wie soll ich das ausfüllen, wenn ich mich kaum noch erinnern kann.“

„Pass auf, es kommt noch schlimmer.“ Walter Huhn sprach aus Erfahrung. „Ich habe nämlich auch so ein Buch geschenkt bekommen. Der Titel ist allerdings ‚Opa, erzähl mal!’. Das kommt dann auch noch auf Dich zu.“

„Aber die Idee ist doch gar nicht schlecht. Lasst uns doch mal ein solches Buch für uns entwerfen.“ Jobst Gorbski hatte jetzt geradezu Feuer gefangen. „Ein Jahr vor dem nächsten großen Stiftungsfest bekommt jeder Alte Herr einen kleinen Fragebogen mit der Bitte zugeschickt, das auszufüllen. Daraus lässt sich dann doch was machen, was wir beim Stiftungsfest gut präsentieren können!“

„Glaubst Du denn wirklich, dass das funktioniert?“, meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund. „Wenn du noch nicht mal dein Vaterschafts-Buch in den Griff bekommen hast! Ich habe Zweifel. Ich erinnere mich ja auch nicht mehr an alles, aber ich habe in den letzten Jahren einige Erinnerungs-Schnipsel zu ein paar kleinen, kurzen Geschichten zusammengefasst, sozusagen als Anfang. Einen Titel habe ich auch schon: ‚Auf dem Haus’.

„Na, pass bloß auf“, meinte Jobst Gorbski dazu, „dass es dir nicht so wie diesem Schriftsteller Max Frisch ergeht. Der hat doch mal gesagt, ‚Jedermann erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält’.“


Über den Autor

Carsten Kreklau, wurde 1947 in Berlin geboren und studierte an der Freien Universität Berlin Wirtschaftswissenschaften; er schloss dort als Dipl.-Kaufmann, Dipl.-Volkswirt und Dipl.-Handelslehrer ab. Danach war er an der Technischen Universität Berlin tätig und promovierte 1976 zum Dr. rer. pol.

Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Der Mittelpunkt seiner beruflichen Tätigkeit lag an der Schnittstelle zwischen Industrie und Politik. Über viele Jahre, bis 2010, war er für den Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) in Köln und Berlin tätig. Er war in einer Vielzahl von Kuratorien, Vorständen und Aufsichtsräten der Industrie, der Wirtschaftsverbände sowie wissenschaftlicher und politischer Organisationen engagiert.

Einblick in das in den vorliegenden Episoden beschriebene Leben von Studentenverbindungen erlangte er durch seine Mitgliedschaften in den Turnerschaften Berlin - früher Turnerschaft Ostland - und Merovingia Darmstadt im Coburger Convent (CC).

Für den CC übernahm Kreklau Aufgaben als Mitglied des CC-Rates, CC-Amtsleiter und AHCC-Beauftragter während und nach Beendigung des Studiums; unter anderem leitete er in den Jahren 1977/78 den CC als Sprecher des Verbandes.

 

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